...ist ein anderer Ausdruck für die sogenannte 'Windelfrei'-Methode. Babys geben vom ersten Lebenstag an Zeichen, wenn sie ihr grosses oder kleines Geschäft verrichten müssen. Wenn wir Eltern diese Zeichen erkennen lernen - was nicht schwierig sein muss - schaffen wir eine intensivere Kommunikation mit dem Baby, und unsere Kinder fühlen sich verstanden und bekommen ein natürlicheres Körpergefühl. Wenn das Baby ein Zeichen gibt, wird es ganz einfach über ein Töpfchen, Klo oder über die Badewanne abgehalten, und das grosse oder kleine Geschäft wird erledigt, ohne dass etwas kleben bleibt. Die Methode kann ganz ohne Windeln, aber auch zeitweise oder immer mit Windeln praktiziert werden. Diese werden dann einfach jedes Mal beim Abhalten ausgezogen. Für Eltern in anderen Kulturen, die keine Windeln haben, ist diese Methode eine Selbstverständlichkeit.
Da jedes Baby anders ist, heisst es, herauszufinden, wie es uns darauf aufmerksam macht, dass es ausscheiden muss. Folgende Zeichen kann Ihr Baby machen:
Es gibt auch Zeiten oder Umstände, zu denen fast immer ein Pipi kommt:
Ich empfehle interessierten Müttern, in der Schwangerschaft eines der unten angegebenen Bücher zu lesen. Da 'Windelfrei' bei uns (noch) nicht stark verbreitet ist, ist man als Mutter, die natürliche Säuglingspflege anwendet, oft froh um Kontakte zu anderen Windelfrei-Mamis. Ich stehe gerne für Fragen und Austausch zur Verfügung, ebenso wie die Austausch-Gruppe um Sandra Gerber (Email siehe bei den Links).
Die Autorin, Erwachsenenbildnerin und Cranio-Sacral-Therapeutin Rita Messmer, die sich intensiv mit Erziehungsfragen auseinandersetzt, hat eine Reinlichkeitsstudie durchgeführt und ist zu folgendem Fazit gekommen:
"Die Ergebnisse der Befragung zeigen eindeutig, dass eine frühe Stimulation der Reinlichkeit möglich ist. Je früher mit der Reinlichkeitsmethode begonnen wird, umso weniger Pannen gibt es später. Gestillte Kinder reagieren sensibler auf verbale Signale der Eltern. Eltern, die sich auf ihr Bauchgefühl verlassen, wenden die Methode häufiger an. Sie fühlen sich weniger gestresst, sehen keinen oder nur einen geringen Mehraufwand. Sie haben auch das Gefühl, dass die Sache der Entwicklung ihrer Kinder hilft. Die Methode ist in meinen Augen sehr gut umsetzbar: Ein Neugeborenes braucht an sich schon viel Zeit und Zuwendung. Darin geht im ersten Moment der Mehraufwand des Abhaltens unter. Dafür fördert die Methode nebst Nähe und Zuwendung sehr schnell das Interesse und die Neugier der Eltern für die von der Natur angelegten Entwicklungsschritte. Es gibt ihnen ein Gefühl der Kompetenz. Die Methode wird so bald zur Routine und zur Selbstverständlichkeit und der Aufwand reduziert sich beträchtlich. Das Kind lernt seinen Körper und seine Bedürfnisse kennen – es kann sich bald schon verbal mitteilen. So lässt sich die Methode auch problemlos umsetzen, wenn das Kind fremdbetreut ist. Es ist zu hoffen, dass in Zukunft mehr Eltern diese Methode anwenden, so dass sie nicht mehr als exotisch oder gar Misshandlung taxiert wird. Dazu muss die Methode in der Gesellschaft wieder eine breite Akzeptanz erfahren wie ehemals das Stillen, das man den Müttern auch fast abgewöhnt hatte, um dann doch eines besseren belehrt zu werden. Dass die Methode nicht nur bei Naturvölkern und nicht-industrialisierten-Völkern sehr gut klappt, zeigt ja das Beispiel China – ein hochindustrialisiertes Land. In China werden Kinder – weil die meisten Mütter berufstätig sind - sehr früh fremdbetreut und trotzdem werden alle Kinder problemlos abgehalten."
Die ganze Studie finden Sie unter: http://www.unsere-zukunft.ch/ritamessmer/sites/default/files/reinlichkeitsstudie.pdf
Es besteht die Gefahr, dass man als Mutter zu stark auf die Ausschei-dungen fixiert ist, was zu Stress führen kann.
In einigen Büchern wird erwähnt, dass das Funktionieren der natürlichen Säuglingspflege ein Gradmesser für die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist. Dies stimmt zwar teilweise, aber es gibt auch Phasen, wo die Kinder einfach keine Zeichen mehr geben oder nicht mehr abgehalten werden wollen. Abgesehen davon hat jede Mutter und jedes Kind zwischendurch schlechte Tage. In solchen Phasen empfiehlt sich das Windeln-Tragen und Entspannen. Meist geht es danach wieder problemlos weiter.
Bernadette Böhlen Laimbacher - Asylstrasse 13 - 8800 Thalwil - 078 842 62 80 - bernadettelaimbacher@gmail.com